Bekomme ich einen Schlaganfall bei hohen Blutdruck?
Das Risiko für einen Schlaganfall bei hohen Blutdruck – Faktoren
Das Risiko für einen Schlaganfall bei hohem Blutdruckist ca. 3x höher als bei Menschen mit normalem Blutdruck. Je höher der Blutdruck ist umso höher ist auch das Risiko, dass sie einen Schlaganfall bekommen. Das gilt sowohl für den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck. Das Risiko ist wesentlich höher wenn zusätzlich Erkrankungen wie Diabetes oder eine Fettstoffwechselstörungen, vorliegen. Auch Rauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine Schlaganfall bekommen. Besonders gefährlich ist die Kombination eines hohen Blutdrucks und Alkohol. Patienten mit Bluthochdruck welche unkontrolliert anfallsweise exzessive Alkohol trinken (Binge drinking, Koma Trinken) haben eine um 12 Fach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Aber die gute Nachricht ist: Die Senkung des Blutdrucks reduziert das Risiko deutlich.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall entsteht, wenn ein Teil des Gehirns (meist plötzlich) nicht mehr mit Sauerstoff/Blut versorgt wird. Das Gehirngewebe stirbt ab. Die Blutversorgung des Gehirns kann über 3 verschiede Wege gestört sein. Hoher Blutdruck spielt bei der Entstehung eines Schlaganfalls bei allen 3 Formen des Schlaganfalls eine Rolle.
1) Ischämischer Schlaganfall – Verkalkte Gefäße
Als Folge des Bluthochdrucks und anderer Risikofaktoren bilden sich atherosklerotische Ablagerungen (Plaque) in diesen Gefäßen. Das Gefäß wird immer enger, verkalkt und kann sich plötzlich verschließen. Der Gefäßverschluss passiert meistens, weil ein Plaque einreißt (Plaque-Ruptur). Dies löst einen Reparationsversuch des Gefäßes aus. Als Folge bildet sich an dieser Stelle ein Blutpfropfen (Thrombus). Dieses Gerinnsel verstopft die Gefäße. Die Folge ist ein Schlaganfall.
2) Embolie
Bei einer Embolie verschließt ein losgelöster Blutpropfen (Thrombus / Gerinnsel) ein Gefäß. Das Gerinnsel kann ihren Ursprung aus dem Herzen, Hauptschlagader, Halsschlagader (Carotis) oder eine andere vorgeschaltete Arterie nehmen. Mit dem Blutstrom wird das Gerinnsel dann ins Gehirn geschwemmt und verstopft ein Gefäß.
Solche Gerinnsel entstehen meist in Gefäßabschnitten welche atherosklerotisch verändert sind (Plaques) deshalb spielt hoher Blutdruck auch hier eine wichtige Rolle.
Hoher Blutdruck kann aber auch die Ursache für ein Gerinnsel aus dem Herzen sein. Bluthochdruck verursacht nämlich Vorhofflimmern. Als Folge können sich Blutgerinnsel (Thrombus) in der linken Vorkammer bilden. Wenn sich der Thrombus losreißt kann er ebenfalls einen Schlaganfall auslösen.
3) Gefäßblutung
Ein Schlaganfall kann aber auch durch eine Blutung im Gehirn entstehen. Wenn die Gefäße im Gehirn (durch Atherosklerose) geschädigt sind können diese „platzen„. In diesem Fall spricht man von einem hämorrhagischen Schlaganfall. Ein erhöhtes Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall besteht bei einer Blutdruckkrise, bei Einnahme von Gerinnungshemmende Medikamenten und bei Alkoholiker (Koma saufen).
Wie verhindere ich einen Schlaganfall wenn ich hohen Blutdruck habe?
In Wahrheit haben sie es in der Hand. Mit einer guten Blutdruckeinstellung senken sie das Risiko für einen Schlaganfall deutlich. ebenso ist es wichtig alle anderen Risikofaktoren zu reduzieren. Beachten sie Ihre Blutfette und senken sie diese gegebenenfalls. Ernähren Sie sich gesund und nehmen Sie Gewicht ab und Rauchen sie nicht. Unregelmäßiger Puls kann gerade bei Patienten mit hohem Blutdruck auf Vorhofflimmern hinweisen. Gehe Sie in diesem Fall zu Ihrem Arzt. Ein EKG schafft Klarheit. Falls Sie doch Beschwerden haben welche auf einen Schlaganfall hinweisen ist rasches Handeln wichtig. Die moderne Medizin ermöglicht auch bei ein einem Schlaganfall die Durchblutung des Gehirns bei vielen Patienten wieder herzustellen so lange der Patient rasch in eine entsprechendes Zentrum kommt (Stroke Unit)
Zeichen eines Schlaganfalls
Es gibt eine Fülle an Beschwerden welch Patienten haben, wenn plötzlich eine Durchblutungsstörung des Gehirns auftritt. Welche Beschwerden auftreten hängt davon ab in welchem Teil des Gehirns die Durchblutungsstörung ist. Hier eine Liste an möglichen Beschwerden:
- Sprach-, Sprachverständnisstörung
- Lähmung, Taubheitsgefühl
- Sehstörung
- Schwindel mit Gangunsicherheit
- Sehr starke Kopfschmerzen
- Herabhängende Mundwinkel
Sehr hilfreich für die Erkennung eines Schlaganfalls ist auch der FAST Test. Mit Hilfe dieses Test kann rasch die Entscheidung getroffen werden ob eine Rettung gerufen werden soll. Denn jede Minute zählt.