Senkt Meditation und autogenes Training den Blutdruck?

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Meditation und autogenem Training wird nachgesagt, dass sie den Blutdruck senken. Was bewirkten diese Entspannungsübungen wirklich? Und vor allem was sagt die Wissenschaft? Vorweg: die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Trotzdem sind sowohl Meditation und autogenes Training wegen ihrer vielen positiven Auswirkungen auf „Geist, Seele und Körper“ zu empfehlen. Eine gewisse Wirkung auf den Blutdruck ist jedenfalls möglich. 

Univ Prof. Dr. Thomas Binder

Senkt Meditation und autogenes Training den Blutdruck? Studien weisen darauf hin!
Mediation und Autosuggestion hat einen günstigen Effekt auf das vegetative Nervensystem. Über diese Achse könnten diese auch zu einer Blutdrucksenkung führen.

Meditation, autogenes Training und Parasympathikus

Sowohl bei Meditation als auch beim autogenen Training versucht man sich durch „Selbstbeeinflussung“ in einen Zustand der Entspannung zu bringen. Untersuchungen zeigen, dass tatsächlich der Puls und die Atemfrequenz sich verlangsamt. Auch die Gehirnströme (EEG) schalten während Meditation und autogenem Training werden auf „Entspannung“ um. Alles Zeichen, dass diese Behandlungsformen das vegetative Nervensystem günstig beeinflussen und den Parasympathikus aktiviert. Mediation und autogenes Training reduzieren also den Stress. Kann man aber auch davon ausgehen das Meditation und autogenes Training den Blutdruck senkt?

Was sagt die Wissenschaft zum Thema: „Meditation autogenes Training und Blutdruck?“

Es wurden bereits über 400 Studien zum Thema Meditation, Autosuggestion und andere Formen der Entspannungsübungen publiziert. Einige legen nahe, dass diese Methoden tatsächlich den Blutdruck senken können. So auch eine „Metaanalyse“ welche mehrere Studien (vierzehn) zusammengefasst analysierte. Laut Aussage der Autoren konnte in Abhängigkeit des Programms eine Reduktion des systolischen Blutdrucks von fast 8 mmHg erzielt werden. Frage ob Meditation und autogenes Training den Blutdruck tatsächlich senkt ist trotzdem nicht eindeutig mit ja zu beantworten. Die untersuchten Patientengruppen und die Studiendesigns sind meist nicht vergleichbar. Es gibt ja auch eine Vielzahl an Mediationstechniken. Auch die Dauer und Intensität der Übungen spielt eine Rolle. Neben der Auswirkung den Blutdruck wurde auch der Einfluss von Meditation auf die Gefäßfunktion (Endothelfunktion), der Entwicklung von Atherosklerose, der Zucker Stoffwechsel bei Diabetes, das Risiko für einen Herzinfarkt untersucht. Auch wenn die Ergebnisse sich zum Teil widersprechen, oft methodisch nicht einwandfrei durchgeführt wurden und eine gewisse Voreingenommenheit der Untersucher bei diesen Studien vorliegt, so ist insgesamt wohl eine positive Wirkunvon Meditation und Autosuggestion (Autogenes Training) anzunehmen. 

Offen bleibt ob die Wirkung ob Meditation und Autosuggestion nur einen kurzfristigen- oder auch einen langfristigen Effekt auf den Blutdruck hat. Die meisten Studien wurden über 8-12 Monate durchgeführt.

Welche Empfehlung kann man geben?

Auch wenn die Wissenschaft bisher keinen eindeutigen Beleg erbracht hat so würde ich Mediation und Autogenes Training trotzdem empfehlen. Steigert es doch unser Wohlbefinden und kann helfen unseren Lebensstil allgemein zu verbessern.

Vermutlich wird es Menschen geben welche (mehr als andere) auf Entspannungstechniken ansprechen. Gerade wenn Angststörungen und ein stressbedingter hoher Blutdruck im Vordergrund steht kann Mediation und autogenes Training sehr hilfreich sein. Vermutlich ist es auch wichtig diese Techniken regelmäßig und über einen längeren Zeitraum durchzuführen um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. In den meisten Fällen wird es aber trotzdem notwendig sein auch andere Methoden der Blutdrucksenkung (Gewichtsreduktion, Ernährung, Medikament) einzusetzen.

Meditation Autogenes Training oder Yoga?

Blutdruck senken mit Mediation autogenem Training Yoga.jpg
Blutdruck senken mit Mediation, autogenem Training oder Yoga

Welche Form der Entspannungsübung man wählen soll hängt stark von den persönlichen Präferenzen ab. Hinter den einzelnen Techniken steckt auch viel Philosophie. Auch besteht eine enge Verwandtschaft mit Yoga welche immer populärer wird. Der Unterschied liegt darin es bei Bewegung auch um die Bewegung geht, während die Mediation die Ruhe und Stille in den Vordergrund rückt.

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