Senkt Yoga den Blutdruck?
Die Frage ob Yoga den Blutdruck senkt ist gar nicht so einfach zu beantworten. Gibt es doch viel verschiedene Yoga Arten. Von Meditationsübungen bis Power Yoga (Ashtanga Yoga) werden sie alles finden. Es muss auch unterscheiden werden zwischen unmittelbarer- und langfristiger Blutdrucksenkung. Am besten untersucht sind Atem und Meditationstechniken. Für diese ist eine „geringe“ blutdrucksenkende Wirkung belegt. Als Unterstützende Behandlung bei Hypertonie ist Yoga somit durchaus geeignet.
Univ. Prof. Dr. Thomas Binder
Welche Formen des Yoga gibt es:
Das Spektrum von Yoga ist breit. Je nach Methode wird liegt der Fokus entweder auf spirituelle Aspekt (Meditation), Dehnung oder körperliche Belastung. Somit ist auch zu erwarten, dass die Wirkung auf eine Hypertonie unterschiedlich ist. Man unterscheidet hier zwischen:
Bikram
Bikram Yoga findet in einem erwärmten Raum statt ( 38 bis 40 Grad) um die Muskeln dehnbarer zu machen. Dadurch wird der Kreislauf auch stärker belastet. Die Effekte auf den Blutdruck sind mehr auf die körperlichen als vegetativen (Entspannung) zurückzuführen. Bei ernsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und schlecht eingestellter Hypertonie wird Bikram Yoga allerdings nicht empfohlen.
Hatha
Bei Hatha Yoga geht es neben Dazu kommen Entspannung- und Meditation. vor allem um körperliche Übungen. Teilweise werden auch Mantren gesungen. Ziel ist die Kräftigung des Bewegungsapparates (Muskeln, Sehnen, Bänder) aber auch die den Kreislauf anzuregen.
Iyengar
Iyengar Yoga werden Hilfsmittel wie Matten Gürtel Blöcke oder Pölster eingesetzt um die Richtige Körperposition zu erlangen. Diese Form des Yoga ermöglicht auch älteren bzw. weniger gelenkige Personen Yoga zu betreiben.
Jivamukti
Jivamukti Yoga ist eine Mischung aus spirituellen Elementen (Mantren, Philosophien und Lebensweisheiten und symbolische Handzeichen-Mudras). Die Übungen welche mit Musik begleitet werden gehen fließend ineinander über. Körperdehnungen spielen allerdings eine geringere Rolle.
Weitere Formen:
Bei Luna Yoga handelt es sich um eine speziell für Frauen entwickelte Yoga Form, ein zentrales Element spielt hier der Tanz und die Trance. Bei Sivananda Yoga stehen wiederum allem Atemübungen und Meditation im Vordergrund.
Studien zum Thema Yoga und Blutdruck
Da die oben beschriebenen Yoga Richtungen sehr unterschiedliche Ansätze haben ist es auch schwierig eine allgemeine Aussage über die Wirkung auf den Blutdruck zu tätigen. Vermutlich spielt auch die Intensität der Übungen,und die Häufigkeit der Anwendung eine Rolle.
Es gibt aber vereinzelt wissenschaftliche Belege , dass Yoga den systolischen Blutdruck senkt. Untersucht wurden vor allem Atem- und Meditationstechniken. Nach 12 Wochen (90min) Yoga pro Woche begleitend zu einer medikamentösen Behandlung des des Hochdrucks betrug die Senkung des Blutdrucks im Schnitt zusätzlich 3mmHg. In anderen Studien konnte sogar eine noch stärkere Blutdrucksenkung beobachtet werden (bis 14%). Man vermutet, dass die Wirkung von Yoga auf eine Aktivierung der parasympathischen Aktivität bei gleichzeitiger Verringerung der sympathischer Aktivität beruht und sich somit günstig auf das vegetative Nervensystem auswirkt. Vermutlich spielt auch körperliches Training zumindest bei manchen Yoga Formen ebenfalls eine Rolle.
Yoga – Wer profitiert?
Um von Yoga zu profitieren muss man Yoga auch regemäßig praktizieren. Nicht jeder ist für die Technik des Yoga empfänglich. Yoga sollte auch nur unterstützend zu einer herkömmlichen Blutdruckbehandlung eingesetzte werden. In den meisten Fällen ist die blutdrucksenkende Wirkung gering. Yoga ist andererseits ohne Risiko. Daher spricht nichts gegen Yoga bei Bluthochdruck / Hypertonie.