Welche Rolle spielt die Schilddrüse bei Bluthochdruck?

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Die Schilddrüse beeinflusst Ihren Blutdruck. Sowohl bei einer Über- als auch bei einer Unterfunktion kann es zu einem Blutdruckanstieg kommen.

Schilddrüse und Blutdruck – Wie sie zusammenhängen

Schilddrüsenerkrankungen sind häufig. Bei etwa jedem dritten Mitteleuropäer bildet sich im laufe des Lebens eine Schldrüsenveränderung aus. Gerade bei einer Über- oder Überfunktion kann auch der Blutdruck erhöht sein. Die Schilddrüse und Blutdruck sind also eng miteinander verknüpft.

Bei einer Überfunktion (Hyperthyteose) der Schilddrüse steigt vor allem der systolische Blutdruck. Eine Schildrüsenüberfunktion kann somit die Ursache für Bluthochdruck (sekundäre Hypertonie) sein und bei Personen die einen Hochdruck haben den Blutdruck verschlimmern. Verantwortlich sind die Schilddrüsenhormone. Diese aktivieren das sympathische Nervensystem und erhöhen nicht nur den Blutdruck sondern auch den Auswurft des Herzens. Auch der Puls steigt an. Einen Hochdruck findet man aber auch bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse.

Schilddrüse und Blutdruck: Eine Erkrankung der Schilddrüse kann die Ursache für Bluthochdruck sein.
Schilddrüse und Blutdruck: Eine Erkrankung der Schilddrüse kann die Ursache für Bluthochdruck sein.

So ist der Blutdruck bei ca. 30% aller Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion erhöht. Man schätzt das 3% aller Fälle von Bluthochdruck eine Unterfunktion der Schilddrüse haben. Meist ist bei einer Unterfunktion der diastolische Blutdruck erhöht. Die Ursache liegt in der reduzierten Wasserausscheidung über die Niere bei einer Unterfunktion. In Folge vermehrt sich das Blutvolumen und der Blutdruck steigt.

Hashimoto Thyreoiditis

Bei Hashimoto Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmumerkrankung welche zu einer Entzündung der Schilddrüse führt. Dabei wird das Schilddrüsengewebe zerstört, sodass im fortgeschrittenen Stadium eine Unterfunktion resultiert. Hashimoto Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Studien zeigen das hier das Risiko einer Herz-Kreisluaf-Risiko besonders hoch ist.

Da die Schilddrüse eine wichtige Rolle bei Bluthochdruck spielt ist es daher auch wichtig eine Laboruntersuchung mit Bestimmung der Schilddrüsenhormone durchzuführen.

Was wir daraus lernen:

Wenn sie also Bluthochdruck haben lassen Sie auch ihrer Schilddrüse untersuchen. Die Bestimmung der Schilddrüsenhormone sollte Teil der Blutdruckabklärung sein. Umgekehrt wenn Ihre Schilddrüse nicht in Ordnung ist messen sie regelmäßig Ihren Blutdruck.

Univ. Prof. Dr. Thomas Binder Ärzte im Zentrum 1010 Wien

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