Blutdruck und Schlaf was sollten sie Wissen?

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Wie Blutdruck und Schlaf zusammen hängen

Sie kennen vermutlich das Gefühl nach einer kurzen Nacht am Morgen aufzuwachen. Sie fühlen sich erschöpft, reizbar und wenig Leistungsfähig. Wenn sie ihren Blutdruck messen würden wäre dieser vermutlich höher als sonst. Denn zu wenig Schlaf läßt den Blutdruck steigen. Aber viel schlimmer noch: wenn sie under häufigem (chronischen) Schlafmangel leiden können sie sogar Bluthochdruck entwickeln. Falls sie schon unter Bluthochdruck leiden habe kann dieser entgleisen oder noch weiter steigen. Die Fachwelt ist sich einig. Schlaf beeinflusst den Blutdruck.

Blutdruck und Schlaf – Wissenschaftliche Erkenntnisse

Blutdruck und Schlaf hängen eng zusammen
Gerade bei Patienten mit Bluthochdruck sollten auf ausreichenden Schlaf achten. Bei chronischem Schlafmangel kann es zu einer Entgleisung des Blutdrucks kommen.

Es git eine Unzahl an Studien welche zeigen, dass Blutdruck und Schlaf eng zusammen hängen. Bereits weniger als 5 Stunden Schlaf wirkt sich ungünstig auf den Blutdruck aus. Das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken stiegt mit jeder fehlenden Stunde um 37 Prozent. Neben der Schlafdauer spielt auch die Qualität des Schlafes eine wichtige Rolle. Personen mit Schlafstörungen (Einschlaf- und Durchschlafstörungen) haben eine besonders hohes Risiko für die Entwicklung eines hohen Blutdrucks. Ebenso Personen welche eine geringere Anzahl an „Tiefschlafphasen“ haben. Auch Schichtarbeit wirkt sich ungünstig auf den Blutdruck aus. Wenn also ihr Tag-Nacht Rhythmus gestört ist besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich ihr Bluthochdruck verschlechtert. Ebenso gefährdet einen Bluthochdruck zu entwicklen sind Patienten mit einer Schlafapnoe, bei denen es zu nächtlichen Atemaussetzer kommt.

Besonders gefährdet sind vor allem Personen mittleren Lebensalters. Einige Studien legen auch nahe, dass Frauen ein höhere Risiko als Männer haben durch Schlafmangel Bluthochdruck zu entwicklen. Lediglich bei Kindern und Jugendlichen konnte bisher kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Blutdruck und Schlaf nachgewiesen werden.

Ältere Personen brauchen wiederum weniger Schlaf. Andererseits leiden ältere Menschen häufiger an Schlafstörung. Ob dies dazu beiträgt, dass der Blutdruck bei älteren Menschen ansteigt ist ungeklärt. Es besteht aber der Verdacht dass die Schlafdauer, gerade beim älteren Menschen eine Rolle bei der Entstehung von Alzheimer Demenz spielt.

In meiner Praxis beobachte ich aber häufig, dass ältere Menschen mit Bluthochdruck, wenn diese schlecht schlafen Blutdruckspitzen und stark schwankende Blutdruckwerte entwicklen.

Warum Ihr Blutdruck steigt wenn sie wenig schlafen

Unsere Innere Uhr spielt bei vielen Körperfunktionen eine wichtige Rolle. Diese passt über das Tageslicht auch den Schlaf-Wach Rhythmus an. Typischerweise sinkt der Blutdruck in der Nacht um 10-20mmHg ab. Zu wenig Schlaf (unter 5-6 Stunden) wird von unserem Körper als Stress wahrgenommen. Das Sympathische Nervensystem wird aktiviert, so findet man bei Schlafmangel vermehrt Stresshormone wie zum Beispiel Cortisol im Blut. Die Aktivierung des Sympathikus verengt wiederum die Gefäße. Als Folge steigt der Blutdruck.

Eine zu kurze Schlafdauer beeinflusst auch unseren Stoffwechsel. So verändert sich zum Beispiel der Blutzucker- und der Fettstoffwechsel. Auch diese Veränderungen können zu der Entwicklung des Bluthochdrucks bei Schlafmangel beitragen. Die Rolle unserer Inneren Uhr (Chronobiologie) steht nicht zuletzt wegen der Diskussion um die Zeitumstellung im Brennpunkt. Interessanterweise erleiden 24% mehr Personen im Frühjahr, zum Zeitpunkt der Umstellung auf die Sommerzeit (und der damit verkürzten Schlafdauer) einen Herzinfarkt. Man geht davon aus das durch die Zeitumstellung auch der Blutdruck ungünstig beeinflusst wird. Ein weiterer Beweis also, dass Blutdruck und Schlaf zusammen hängen.

Tips bei Schlafstörungen und Bluthochdruck

Aber was können sie tun wenn sie schlecht schlafen und Bluthochdruck haben? Hier ein paar Tips

  • Kein Alkohol, vor allem am Abend
  • Keine späten Mahlzeiten
  • Meiden Sie Kaffee oder andere stimulierende Getränke am Abend
  • Schaffen sie eine Angenehme Schlafumgebung
  • Verwenden sie Schlafrituale
  • Senken sie die Zimmertemperatur herab
  • Kein Fernsehen, Mobiltelefone oder andere Geräte vor den Einschlafen
  • Bleiben sie Aktiv während des Tages – aber kein Sport am Abend
  • Steigern sie die Dosis des Blutdrucksenkers am Abend (in Absprache mit ihrem Arzt)

Keyword: Blutdruck und Schlaf

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