Was sind die häufigsten Nebenwirkungen von Blutdruck Medikamenten?

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So wie bei allen Medikamenten kann es auch durch Blutdruck Medikamente zu Nebenwirkungen kommen. Blutdrucksenkende Medikamente gelten aber allgemein als sehr sicher. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen wieder, wenn man das Medikament wieder absetzt. 

Univ. Prof. Dr. Thomas Binder

Wie oft kommt es zu Nebenwirkungen von Blutdruck Medikamenten?

Ungefähr 20% aller aller Patienten Berichten über Nebenwirkungen nach Einnahme von Blutdruck Medikamenten. Die meisten sind harmlos und können durch Anpassung der Dosis oder durch den Wechsel auf ein anderes Medikament vermieden werden. Sehr selten bleiben Folgeschäden zurück. Blutdruck Medikamente gelten allgemein als sehr sicher. Sie senken nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sondern haben auch positive Effekte auf den Stoffwechsel und andere Organe. Nebenwirkungen verringern aber die Bereitschaft von Patienten Blutdrucksenkende Medikamente zu nehmen.

Nebenwirkung von Blutdruck Medikamenten
So wie mit jedem Medikament können auch bei Blutdrucksenkern Nebenwirkungen auftreten

Was sind die häufigsten Nebenwirkungen?

Je nach Substanzgruppe können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Bei manchen Substanzgruppen treten öfter Nebenwirkungen auf als bei anderen. Jede Substanzgruppe hat wiederum „spezifische“ Nebenwirkungen. 

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Blutdruck Medikamenten gehören: Bein- und Knöchelschwellung (Kalziumantagonisten), trockener Reizhusten (ACE-Hemmer), Erektile Dysfunktion (Betablocker und Diuretika), tiefer Puls (Betablocker) und Müdigkeit / Schwindel / Antriebslosigkeit. Die letztgenannten Beschwerden sind aber oft nicht als Nebenwirkung zu verstehen sondern als Ausdruck der Blutdrucksenkung. Wenn sich der Blutdruck normalisiert fühlen sich Patienten anfangs oft müde und abgeschlagen. Nach einer gewissen Zeit der „Anpassung“ verschwinden diese Beschwerden meist.

Was kann man tun wenn Nebenwirkungen auftreten?

Vorerst gilt es festzustellen ob es sich wirklich um eine Nebenwirkung handelt, und welches Medikament daran schuld ist. Nicht immer treten Nebenwirkungen sofort auf. Es ist auch möglich, dass Nebenwirkungen erst bei Steigerung der Dosis auftreten. Nebenwirkungen können darüber hinaus unterschiedlich schwer sein. Manche werden von den Patienten als wenig beeinträchtigend wahrgenommen. In diesem Fall ist es nicht zwingend nötig das Medikament abzusetzen. Oft reicht eine Reduktion der Dosis aus. Nicht selten vergehen Nebenwirkungen nach einer Zeit. Dies gilt vor allem für Beschwerden wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um eine Folge der (oft erfolgreichen) Blutdrucksenkung.

Ein „Auslassversuch“ des Medikaments welches verdächtigt wird, schafft meist Klarheit. In speziellen Fällen können auch spezielle Pharmakogenetische Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Wenn feststeht, dass es sich um eine bedeutsame Nebenwirkung von Blutdruck Medikamenten handelt wird man die Behandlung umstellen und ein anderes Blutdruck Medikament geben. Idealerweise aus eine anderen Substanzgruppe.

Pharmakogenetische Untersuchung

Seit kurzen stehen auch Gentests zu verfügung welche den Individuellen Stoffwechsel von Patienten untersuchen. Mit diesen Pharmakogenetischen Tests kann man feststellen ob die eingenommene Medikamente auch normal abgebaut werden und ob sie sich mit anderen Medikamenten „vertragen“ Dies kann dazu beitragen Nebenwirkungen zu verhindern.

Keyword: Nebenwirkungen von Blutdruck Medikamenten

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