Was ist die Ursache von Vorhofflimmern?
Hoher Blutdruck ist eine häufige Ursache von Vorhofflimmern. Es gibt aber auch eine Reihe anderer Erkrankungen welche ebenfalls Vorhofflimmern auslösen können. Zum Beispiel eine Herzmuskelschwäche oder Herzklappenfehler. Patienten mit Vorhofflimmern haben oft einen unregelmäßigen beschleunigten Puls. Ein Drittel aller Patienten haben allerdings bei Vorhofflimmern keine Beschwerden. Vorhofflimmern sollte behandelt werden da das Risiko von Schlaganfällen erhöht ist.
Univ. Prof. Dr. Thomas Binder
Eine häufige Ursache von Rhythmusstörungen
Bei Vorhofflimmern handelt es sich um eine sehr häufige Rhythmusstörung. Man schätzt, dass ein bis zwei Prozent der Bevölkerung Vorhofflimmern hat. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter an. Bei über 80-jährigen Personen findet sich bereits bei 15% Vorhofflimmern. Besonders häufig findet man Vorhofflimmern bei Patienten mit hohem Blutdruck. So haben 60-80% aller Patienten mit Vorhofflimmern hohen Blutdruck.
Wie entsteht Vorhofflimmern?
Bei Vorhofflimmern schlagen die Vorkammern unregelmäßig und unabhängig von den Kammern. Meist ist der Herzschlag zu schnell. Die Ursache von Vorhofflimmern liegt in den Vorkammern. Wenn Diese vernarbt sind entstehen viele kleine kreisende elektrische Erregungen welche die Vorkammern in unregelmäßigen Abständen zum Schlagen bringen. In ebenso unregelmäßigen Abständen werden diese Impulse dann auf die Herzkammern weitergeleitet. Patienten empfinden, dass als „Flimmern“. Die Vernarbungen liegen sehr oft an den Einmündungsstellen der Lungenvenen.
Welche Erkrankungen führen zu Vorhofflimmern?
Was ist aber nun die Ursache von Vorhofflimmern? Vernarbungen der Vorhofwand entstehen, wenn die Vorkammern durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen belastet sind und sich vergrößern. Sehr häufig ist die Ursache von Vorhofflimmern ein erhöhter Blutdruck. Aber es gibt eine Reihe an anderen Herzerkrankungen bei denen Vorhofflimmern ebenfalls vermehrt auftreten kann. Hier eine Auflistung:
- Hoher Blutdruck (Hypertonie, Verdickung des Herzmuskels)
- Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (Herzinfarkt KHK)
- Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
- Herzklappenfehler (Vitien)
- Alkohol
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Welche Beschwerden treten auf?
Patienten spüren Vorhofflimmern als schnellen stolpernden Herzschlag oder Herzrasen. Vorhofflimmern ist oft verbunden mit Atemnot und einer Abnahme der Leistungsfähigkeit. Typischerweise treten die Beschwerden „anfallsartig auf“. Allerdings spüren circa ein Drittel aller Patienten Vorhofflimmern nicht oder haben nur sehr geringe Beschwerden wie Abgeschlagenheit oder Müdigkeit.
Vorhofflimmern bei hohem Blutdruck
Ein wichtiger Risikofaktor für Vorhofflimmern ist hoher Bluthochdruck welcher die Vorkammern belastet. Die Wahrscheinlichkeit von Vorhofflimmern bei hohem Blutdruck steigt mit dem Alter, der Dauer– und der Höhe des hohen Blutdrucks. Patienten mit Bluthochdruck und einer Herzmuskelschwäche oder einen Herzklappenfehler haben ein besonders hohes Risiko für Vorhofflimmern. Vorhofflimmern kann auch im Rahmen einer Blutdruckkrise auftreten.
Hochdruckpatienten leiden oft besonders stark bei Vorhofflimmern, da die steife linker Herzkammer durch den Funktionsverlust der Vorkammern schlechter gefüllt wird und das Herz somit an Leistung verliert.
Bei Vorhofflimmern die Ursache behandeln
Patienten mit Vorhofflimmern haben ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall da sich in den Vorkammern Blutgerinnsel bilden können. Wenn sich diese sich lösen kommt es zu einem Verschluss eines Gehirngefäßes (embolischer Schlaganfall). Das Risiko ist besonders hoch bei Älteren (<75%) und wenn zusätzliche ein hoher Blutdruck, eine Herzmuskelschwäche, Gefäßerkrankungen oder ein Diabetes vorliegt. In diesem Fall ist eine Blutverdünnung erforderlich. In vielen Fällen wird man versuchen den Rhythmus wieder zu normalisieren. Entweder mit Medikamenten oder mit einer elektrischen Kardioversion. Zusätzlich sollte man aber auch die Ursache von Vorhofflimmern behandeln. Bei Patienten mit hohem Blutdruck hat die gute Einstellung des Blutdrucks deshalb einen besonders hohen Stellenwert.