Blutdruck und Hitze. Wie gefährlich sind Hitzewellen?

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Mit der Veränderung unseres Klimas sind wir viel häufiger Hitzewellen ausgesetzt. Aber wie geht unser Körper mit extremer Hitze um? Wie reagiert unser Blutdruck und wer ist gefährdet?

Die Globale Erwärmung Hitzewelle und Blutdruck
Die globale Erwärmung führt zu Hitzewellen. Diese haben einen Effet auf den Blutdruck und unseren Kreislauf. Also Folge nimmt während Woche Hitzewellen auch die Sterblichkeit zu

Wie reagiert unser Kreislauf auf Hitze?

Man würde meinen, dass bei Hitzewellen der Blutdruck steigt. Dies ist aber selten der Fall. Meist sinkt er sogar. Dies liegt daran, dass unsere Gefäße sich bei Hitze erweitern, vor allem im der Haut. Dies hilft den Körper abzukühlen. Um unser natürliches “Kühlsystem” in Gang zu halten muss auch mehr Blut durch den Kreislauf gepumpt werden. Die Blutmenge welche unser Herz pumpen muss kann sich sogar vervierfachen. Unsere Herzfrequenz steigt ebenfalls an.

Zusätzlich schwitzen wir durch die Hitze mehr. Die Verdunstung von Schweiß kühlt den Körper. Wenn aber nicht genügend getrunken wird sinkt das Blutvolumen (Exsikose) und der Blutdruck fällt weiter ab.

Körperliche Belastung bei Hitze - Altere Menschen und Patienten mit Herzkreislauf Erkrankungen wie Bluthochdruck sind besonders gefährdet
Hitzewellen sind gerade für ältere Menschen und Personen mit Herzkreislauferkrankungen wie Bluthochdruck sehr belastend


Hitze bedeutet also Stress für unseren Kreislauf.
Die Belastung für unseren Kreislauf steigt aber nicht nur mit der Temperatur sondern auch mit der Luftfeuchtigkeit. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 70% kann bereits eine Temperatur von 21 Grad Celsius den Kreislauf belasten.

Blutdruck und Hitze

Patienten mit erhöhten Blutdruck sollen bei Hitze besonders vorsichtig sein und ihren Blutdruck öfter kontrollieren. Es besteht die Gefahr, dass dieser zu stark sinkt (Hyoptonie). Eventuell müssen Sie auch die Dosis ihrer Medikamente reduzieren. Besonders Vorsicht ist bei Diuretika (Entwässerungsmittel) geboten, Diuretika werden häufig in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern verabreicht. Erstens kann es leichter zur Exsikkose (Austrocknen) kommen. Andererseits verliert man beim schwitzen auch Spurenelemente (z.B. Natrium, Kalium). Wenn zusätzlich durch die Entwässerung Spurenelement verloren gehen kann es zu einem Elektrolytmangel (mangel an Spurenelementen) kommen.

Saisonale Schwankungen des Blutdrucks

Dass der Blutdruck bei Hitze tiefer ist spiegelt sich auch in Untersuchungen wieder welche saisonale Schwankungen des Blutdrucks untersucht haben. So ist der Blutdruck im Sommer tiefer als im Winter. Dies gilt aber nur für den Tagesblutdruck. Der Blutdruck in der Nacht ändert sich nicht. Saisonale Schwankungen des Blutdrucks sind stärker ausgeprägt bei älteren Personen und Frauen aber auch bei Patienten welche entwässernde Medikamente (Diuretika) nehmen. Als Folge kommt es im Sommer auch häufiger zu Blutdruckabfällen (Hypotonie). Es ist auch öfters erforderlich die blutdrucksenkenden Medikamente zu reduziert zu.

Betablocker wiederum senken den Puls (Herzfrequenz) und erschweren es dem Kreislauf die erforderliche Blutmenge zu fördern.

Patienten mit Bluthochdruck haben auch häufig Begleiterkrankungen wie eine koronare Herzerkrankung, Diabetes, Nierenerkrankungen oder Übergewicht. Diese Personengruppe aber auch ältere Menschen sind besonders gefährdet.

Welche Risken bestehen

Studien zeigen, dass bei Hitzewellen mehr Menschen an Herzkreislauferkrankungen sterben. Eine Untersuchung aus den USA konnte zeigen das in den USA jährlich 600-700 Menschen an Herzkreislauferkrankungen als Folge einer Hitzewelle sterben. Die Autoren merken an, dass die Dunkelziffer vermutlich wesentlich höher ist. Zu den häufigsten Todesursache zählt der Herzinfarkt. Aber Fälle von Nierenschwäche, Exsikkose und sogar Infektionen treten häufiger bei Hitzewellen auf. Die häufigst Begleiterkrankung ist hierbei ein hoher Blutdruck.

Wie schützen sie sich bei einer Hitzewelle wenn Sie Bluthochdruck haben?

  • Meiden sie den Aufenthalt im freien! Es gibt wohl keinen besseren Schutz als die Hitze zu meiden.
  • Halten Sie sich deshalb in klimatisierten Räumen auf.
  • Planen sie ihren Tag und schalten sie einfach einen Gang zurück. Hitzewellen werden oft schon einige Tage vorher vorausgesagt.
  • Trinken sie ausreichend viel und messen sie mehrmals am Tag den Blutdruck. Wenn dieser zu tief ist sollten sie Ihre Medikation anpassen.
  • Tragen sie leichtes helles Gewand und schützen Sie sich vor direkter Sonneneinstrahlung.
  • Nützen sie die kühlende Wirkung des Wassers, duschen sie einfach öfters zwischendurch
  • Messen sie regelmäßig ihren Blutdruck

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